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86 Teilnehmende
Interaktive Methoden
7 Stunden
16 Sessions
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Aufgrund der Pandemie-Lage können die physischen Kursangebote unserer DRK-Gliederungen nicht – oder nur mit enormen Einschränkungen – stattfinden. Frischgebackene Eltern verlieren beispielsweise somit einen Kontakt- und Austauschpunkt, um Fragen zu stellen und in den Dialog mit anderen Eltern zu treten. Die DRK-Kreisverbände verlieren langfristig den Kontakt zu ihren Anspruchsgruppen. Mit virtuellen Kursangeboten schaffen wir eine Möglichkeit des Austauschs der beiden Gruppen in Zeiten der akuten Pandemie.
Der DRK Elterncampus ist eine digitale Plattform, auf welcher die DRK-Kreisverbände virtuelle Live-Kurse für junge Eltern und Familien anbieten. Es handelt sich um einen Prototypen, welcher in kurzer Zeit gemeinsam mit Eltern und DRK-Gliederungen entwickelt wurde und fortlaufend durch das Feedback der Eltern verbessert wird. Gleichzeitig möchten wir mit dem DRK Elterncampus den Versuch einer zentralen Plattform für die Angebote des DRK wagen und dabei Chancen und Risiken diskutieren.
Die Entwicklung des DRK Elterncampus folgt einem nutzerzentrierten Ansatz, in welchem das Feedback der Eltern im Mittelpunkt steht. Im Sinne eines MVP (Minimum Viable Product) haben wir die Plattform mit den Mindestanforderungen entwickelt, zeitnah veröffentlicht und verbessern sie gemeinsam mit den Eltern und den DRK-Gliederungen.
Physische Kurse können nicht eins zu eins ins virtuelle Umfeld übertragen werden, sie müssen vielmehr neu gedacht und auf den Wissenserwerb ausgerichtet werden. Auch die Kursleitungen der DRK-Gliederungen müssen bei der Planung und Durchführung der Kurse – methodisch und technisch – unterstützt werden, da die Durchführung virtueller Kurse neue Kompetenzen verlangt. Darüber hinaus müssen wir als DRK uns an die neuen Umstände in der digitalen Welt anpassen, in welcher unsere föderale Struktur nicht gänzlich abbildbar ist.
Der MVP-Ansatz ist auf viele Bereiche übertragbar. Dabei gilt es stets, mit überschaubarem Aufwand einen ersten Prototypen einer Anwendung zu entwickeln. Dieser sollte dann mit potenziellen Nutzenden getestet und auf Basis der Rückmeldungen verbessert werden. Im Prozess ist es zentral, immer die Nutzerinnen und Nutzer der Anwendung im Blickfeld zu haben und möglichst früh in den Dialog mit diesen zu treten.
In einer Skalierungsphase von einem Jahr vergrößern wir den Kreis der teilnehmenden Landes- und Kreisverbände, sammeln weitere Erkenntnisse und definieren solide Rahmenbedingungen, um die Plattform im Anschluss für alle DRK-Gliederungen öffnen zu können. Langfristig könnte die Plattform dann auch um weitere Kurstypen (u.a. Gesundheitskurse) angereichert werden.
Anna-Katharina Viehstädt
Referentin Finanzierung und Impact im DRK-Generalsekretariat
Sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie gut zu der jeweiligen Organisation bzw. Organisationseinheit passt. Das bedeutet in der Praxis vor allem, dass es nicht primär darum geht in allen Handlungsfeldern die neuesten Technologien zu nutzen. Diese Technologien müssen auch wirksam im sozio-technischen System eingebettet sein. Voraussetzung dafür ist, dass sie kompatibel sind mit den Voraussetzungen der Organisation und ihrer Umwelt, insbesondere hinsichtlich Personal(-kompetenzen), Kunden/Klienten und Ressourcen. Das heißt in der Konsequenz, dass die Digitalisierungsstrategie, die die Nutzung von Technologie strategisch ausrichtet, systemisch ausgerichtet werden sollte.
Ich empfehle gerade für gemeinnützige Organisationen wie das DRK bei der eigenen Mission anzufangen. Frage ist: Welchen Impact will ich als Organisation in dieser Gesellschaft erreichen? Welche gesellschaftlichen Probleme will ich lösen/mildern? Anschließend prüfen Sie, welche Technologien heute und in der Zukunft für Sie nützlich sind, um diese Probleme zu lösen bzw. Ihre Ziele zu erreichen.
Hilfreich können folgende Leitfragen sein:
Strategie erkennen: Welche Zielgruppen, Zielgruppenbedürfnisse und Problemlagen adressieren wir heute
mit
welcher Technologie? Basis hierfür liefert eine Bestandsaufnahme der eigenen IT-/Serviceinfrastruktur in
Gegenüberstellung mit dem eigenen Leistungsportfolio.
Strategie weiterentwickeln: Welche Zielgruppen, Zielgruppenbedürfnisse und Problemlagen wollen wir künftig adressieren? Hier können Branchen- und Trendreports helfen, künftige Entwicklungen zu antizipieren. Aber auch eigene Umfragen können helfen, Veränderungen in der Bedarfssituation zu erkennen.
Digitalisierungspotenziale erkennen: Welche Zielgruppenbedürfnisse können wir besser mit anderen Technologien bedienen? Welche weiteren Technologien bieten sich heute bereits an, um Zielgruppenbedürfnisse zu befriedigen, die wir bisher nicht adressieren? Um einen Überblick zu erhalten, können Sie hier eine Matrix aus bestehenden Bedürfnissen/Problemlagen und vorhandenen Technologien erstellen, um zu prüfen, welche Bedürfnis-/Problemlagen mit welchen Technologien gelöst werden können.
Digitalisierungspotenziale weiterentwickeln: Welche künftigen technologischen Potenziale bieten die Möglichkeit Zielgruppenbedürfnisse und Problemlagen zu lösen? Auch hier hilft eine Matrix aus Bedürfnissen und Problemlagen mit den Technologien – nur geht es hier um künftige Problemlagen und künftige Technologien. Das ist dann schon der weite Wurf.
Die Welt liegt voller Möglichkeiten, wenn man danach sucht. Viele der Leistungen, die wir heute erstellen, können wir bereits jetzt oder künftig digitalisieren. Wichtig ist vor allem den Zielgruppennutzen im Fokus zu behalten. Die Pflegerobotik ist hier ein schönes Beispiel: Technisch gesehen werden wir künftig in der Lage sein nahezu alle Pflegetätigkeiten von einer Maschine umsetzen zu lassen. Jedoch bedeutet das nicht, dass damit auch jedes dem zugrunde liegende Bedürfnis gestillt wird: In diesem Fall, das nach menschlicher Nähe und Zuwendung. Das ist der Grund, warum ich empfehle die Digitalisierungsstrategie, insbesondere bei sozialen Dienstleistungen konsequent von den Zielgruppenbedürfnissen her zu denken und nicht primär von den technischen Potenzialen.
Deutschland hat bei der Digitalisierung der Verwaltung über Jahre ein strukturelles Defizit entwickelt. Im Digitalindex E-Government der EU (DESI) nimmt Deutschland Platz 21 von 28 ein. Gleichzeitig zeigt die Corona-Pandemie deutlich, dass der Staat ohne digitale Technologien schlicht nicht ausreichend leistungsfähig ist: Seien es Maßnahmen im Zusammenhang mit der Eindämmung von Covid-19 wie die Kontaktnachverfolgung oder einfache Verwaltungsdienstleistungen, die nicht mehr vor Ort erbracht werden können.
Das für Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmerinnen und Unternehmer zentralste Vorhaben ist das Onlinezugangsgesetz (OZG). Bis Ende 2022 sollen die 575 wichtigsten Verwaltungsdienstleistungen online angeboten werden. Da dies Leistungen von Bund, Ländern und Kommunen betrifft, ist ein neuartiges Vorgehen gewählt worden: Die jeweiligen Leistungen werden in einem Tandem aus einem Bundesressort und einem Bundesland nach dem sogenannten „Einer für Alle“ Prinzip entwickelt. Ziel ist es, dass zum Beispiel nicht hunderte Kommunen eine eigene Lösung für die Führerscheinbeantragung entwickeln, sondern eine zentrale Lösung geschaffen wird, die die anderen Kommunen dann über einen eigenen App-Store nutzen können. Das klappt in der Praxis nicht zu einhundert Prozent, ist aber ein interessanter Ansatz für verschiedenste föderal oder dezentral organisierte Organisationen.
Die Digital- und Technikstrategie der DB AG bildet die entscheidende Grundlage für die Erreichung der Ziele der Konzernstrategie „Starke Schiene“. Für Digitalisierung und Technik bedeutet die Vision der starken Schiene die Realisierung eines hochintelligenten Mobilitätsnetzwerks. Dazu muss zuverlässige Technik durch Innovationen weiterentwickelt und durch Digitalisierung intelligent werden. Digitalisierung und Technik sind für alle drei Ausbaufelder der starken Schiene erfolgskritisch: Digitaler Bahnbetrieb und hochverfügbare Bahntechnik machen die DB robuster. Digitale Instandhaltung und flexible Bahntechnik machen die DB schlagkräftiger, digitales Kundenerlebnis und grüne Bahntechnik machen die DB moderner. Cloud Services, Cyber Security, Datenmanagement, Entwicklungsplattformen und schrittweiser Ausbau von Konnektivität sind zentral für Zugänglichkeit und Skalierbarkeit. Standardisierte Plattformen, intelligente Normung, dynamisierte Planung, robuste Sicherheit und automatisierte Dokumentation sind kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Neue Technologien und organisatorische Voraussetzungen für die erfolgreiche Digitalisierung und den technischen Fortschritt sind: eine stärkere Konsolidierung der Verantwortungen, eine engere Steuerung der Abläufe sowie der gezielte Aufbau der Digital- und Technikkompetenzen durch einen dualen Ansatz aus Rekrutierung und Qualifizierung. In der Digital- und Technikstrategie fokussieren wir dafür digitale und technologische Use-cases, die wir mithilfe von Digitalisierungs- und Technik- Roadmaps umsetzen. Die Umsetzung dieser Roadmaps wird durch einen Kulturwandel begleitet, welcher Technologiebegeisterung, Iteration und New Work unterstützt.